Insgesamt 66 Taxis und 10 Standplätze werden mit neuartiger Elektro-Ladetechnologie umgerüstet – Ziel ist, das Taxigewerbe emissionsfrei zu machen.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Elektro-Taxistandplätze wird der Grundstein zur Ausrollung des Projekts eTaxi Austria gelegt, das richtungsweisend für die gesamte Taxibranche ist. Die ersten mit Matrix Charging ausgerüsteten Taxistandplätze in Österreich sind in der Wiener Vorgartenstraße in Betrieb genommen worden und am Grazer Schillerplatz in Umsetzung. Um Emissionen zu senken und die Lebensqualität in der Stadt weiter zu erhöhen, wird in Wien und Graz nun verstärkt auf eTaxis gesetzt. In Wien werden insgesamt acht Taxistandplätze und 56 Fahrzeuge sowie zwei Standplätze und zehn Fahrzeuge in Graz, mit der vom heimischen Technologieunternehmen Easelink entwickelten Matrix Charging Technologie von Fachwerkstätten umgerüstet.
Technologiesprung für Taxibranche
Anstatt das E-Auto mit einem Kabel an die Ladestelle anzustecken, wird das Fahrzeug, ausgestattet mit einem sogenannten Connector am Unterboden, per Knopfdruck mit einer Ladeplatte am Taxistandplatz verbunden. Mit diesem automatisierten Laden direkt an den Standplätzen werden die eTaxis automatisch aufgeladen, ohne dass man das Fahrzeug verlassen oder eine E-Tankstelle aufsuchen muss – für einen flüssigen eTaxi-Betrieb unerlässlich. Nun sind die ersten Standplätze ausgerüstet und legen den Grundstein für die Ausrollung des Projekts. Mit dem VW ID.4 und dem Hyundai IONIQ 5 kommen zwei der modernsten E-Fahrzeuge zum Einsatz, mit denen die eTaxi-Lenker die Infrastruktur nutzen können. Das Projekt eTaxi Austria läuft bis Anfang 2025.
Elke Kahr, Bürgermeisterin Stadt Graz:
„Wir unterstützen E-Mobilität, wo ihr Einsatz unbestritten sinnvoll ist, und das ist dort, wo auf kurzen Strecken viele Kilometer gemacht werden – also mit Öffis, Taxi, im Werksverkehr. Bei der Frage der Mobilität geht es gerade in der Stadt aber nicht nur um saubere Antriebsformen, sondern auch um ein anderes Mobilitätsverhalten – mehr zu Fuß, per Rad, im ÖV und, im erweiterten Sinn, per Taxi oder Carsharing.“
Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin Stadt Graz:
„Klimafreundliche Mobilität ist Voraussetzung für die dringend nötige Klimawende. Graz setzt hier sehr viele Maßnahmen mit dem großflächigen Ausbau der Rad- und Fußweginfrastruktur, des Straßenbahnnetzes und langfristig mit einem städtischen S-Bahn-Ring. Umweltfreundliche E-Taxis sind ein weiterer Meilenstein für das Klima. Ich freue mich besonders darüber dass das Grazer Unternehmen Easelink ein innovatives Ladesystem entwickelt hat und vom Umweltministerium unterstützt werden.“
Eine Branche im Umschwung
In Graz sind eTaxis aufgrund von vergangenen Projekten im Bereich der E-Mobilität bereits gut etabliert. Diese Erfolgsgeschichte soll nun durch die Unterstützung der Wirtschaftskammer Steiermark im Rahmen des Projekts eTaxi Austria weitergeschrieben werden. „Durch das Projekt eTaxi Austria zeigen wir unseren Mitgliedern neue Wege des Ladens auf und unterstützen sie bestmöglich beim Umstieg in die E-Mobilität. Wir sind gegenüber innovativen Ideen stets offen und bereit, dieses Ladesystem in Graz weltweit erstmalig einzusetzen und damit einen wertvollen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten“, betont Mag. Sylvia Loibner, Obfrau der Fachgruppe für die Beförderungsgewerbe mit PKW in der Wirtschaftskammer Steiermark.
Der erste Standort in Graz, der mit dieser innovativen Ladetechnologie ausgestattet wird, befindet sich am Schillerplatz – weitere Standorte sind bereits in Planung. Die Energie Graz errichtet und betreibt die Ladeinfrastruktur in Graz und versorgt die eTaxis dort mit ihrem Naturstrom – das ist 100 Prozent regionaler Ökostrom. „Mit Projekten wie „eTaxi Austria“ gelingt es uns, gemeinsam die Zukunft der urbanen Mobilität durch innovative Ladetechnologien zu gestalten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Energiewende zu schaffen und gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kund:innen zu erfüllen.“ – Boris Papousek und Werner Ressi, Geschäftsführung der Energie Graz.
Generalsekretär Herbert Kasser, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK):
„Wir freuen uns sehr Graz und Wien über viele Jahre bei der Umstellung der Taxiflotten begleitet zu haben. Seit 2013 stellt das BMK in unterschiedlichen Programmen Mittel bereit, mit denen auch in Wien und Graz wichtige Grundlagen geschaffen wurden. Umso erfreulicher ist es, gerade mit Hilfe einer innovativen Ladetechnologie aus Österreich, dass Klimaschutz in diesem Projekt auch als Chance für den Wirtschaftsstandort verstanden wird.“
Bernd Vogl, Geschäftsführer Klima- und Energiefonds:
„Mit dem Projekt e-Taxi ist es in Graz und Wien gelungen, E-Mobilität für die Bevölkerung im Alltag erlebbar zu machen. Ich gratuliere dem Projektteam zur erfolgreichen Umsetzung und bin davon überzeugt, dass hier wertvolle Erfahrungen für die Ausrollung in Wien und Graz sowie in weiteren Städten gesammelt werden.“
Hermann Stockinger, Gründer & Geschäftsführer von Easelink:
„E-Taxi Austria mit Matrix Charging in den Städten Wien und Graz ist das weltweit größte E-Mobilitätsprojekt mit automatisiertem Laden. Gemeinsam mit den über 30 Partnern lösen wir nicht nur die zentrale Herausforderung von barrierefreier Ladeinfrastruktur im urbanen Raum, sondern zeigen mit diesem richtungsweisenden Projekt auch international Technologieführerschaft.“
Zur Technik: 100 Prozent Barrierefreiheit und Wertschöpfung in Österreich
Neben der Steigerung der Robustheit der Ladeplatten für die Nutzung im öffentlichen Raum, wurden in der neuen Pad-Generation elektronische Schaltschrank-Komponenten integriert. Das bedeutet, dass die Taxistandplätze komplett ohne obererdige Schaltkästen oder Säulen auskommen. Im eTaxi Austria Projekt kommt die neueste Technologie Generation von Matrix Charging zum Einsatz, die in Zusammenarbeit mit heimischen Partnern und damit hohem Wertschöpfungsgrad in Österreich entstanden ist.
Projektpartner
Zusätzlich zum Projektkonsortium bestehend aus den Wirtschaftskammern Wien und Steiermark, Wien Energie und Energie Graz, Easelink, der Grazer Energieagentur als Initiator und Koordinator in Graz, Taxi 40100 und Taxi 31300 sowie vibe moves you, Quintessenz und tbw research als Forschungsleiterin, tragen noch weitere österreichische Partner zur Machbarkeit dieses Projekts bei. Die Städte Wien & Graz, Taxi 878, der ÖAMTC sowie Hyundai und Porsche Inter Auto unterstützen das Projekt. Zu den Umsetzungspartnern der Matrix Charging Technologie zählen ebenso Bossard Austria, Becom, Hug Technik & Sicherheit, Faigle Industrieplast, Löscher Elektronik, Iskra, Polytec Holding, Zern und Zettler electronics.
Das aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms „Zero Emission Mobility Implementation“ geförderte Projekt dauert bis Anfang 2025 und soll als Grundlage zum weiteren Mobilitätswandel dienen. Die Stadt Graz unterstützt zusätzlich die Projektumsetzung in Graz.
Weitere Infos zum Projekt finden Sie unter https://www.etaxi-austria.at/