Die Stadt Graz will – als erste Stadt Österreichs – klimaneutral werden. Wesentlicher Bestandteil zur Erreichung dieses Zieles ist die Errichtung von PV-Anlagen.
Die Stadt Graz hat als erste Stadt in Österreich einen umfassenden Klimaschutzplan entwickelt, mit dem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Im März 2022 wurde dieser Klimaschutzplan einstimmig im Gemeinderat beschlossen, wobei die CO2-freie Stromerzeugung als zentrale Maßnahme zur Erreichung der Klimaziele identifiziert wurde. Die Ergebnisse des Klimaschutzplans bildeten die Basis für die Machbarkeitsstudie zur Umsetzung von städtischen Photovoltaik-Anlagen. Dieser „Photovoltaik Masterplan Haus Graz“ wurde im Februar 2024 ebenfalls einstimmig im Gemeinderat beschlossen. Er garantiert dem Haus Graz eine bessere Preisstabilität sowie eine höhere Planungssicherheit auf dem weiterhin stark volatil bleibenden Strommarkt. Darüber hinaus wird durch die Planung und die Installation der PV-Anlagen vor Ort der regionale Arbeitsmarkt gestärkt. Im ersten Umsetzungspaket von 2024 bis 2026 weist der PV-Masterplan Gesamtinvestitionskosten von rund 34 Millionen Euro aus.
Nach dem einstimmigen Grundsatzbeschluss zur Umsetzung des ersten Ausbaupakets werden die konkreten PV-Anlagen projektorientiert umgesetzt. Das bedeutet, dass alle erforderlichen Gutachten und die behördlichen Genehmigungen eingeholt, die Ausschreibungen geplant und durchgeführt werden sowie der Bau der Anlagen realisiert wird.
Rund ein Drittel des Strombedarfs bis 2027 abgedeckt
Im PV-Masterplan wurden für das Umsetzungspaket 2024 bis 2026 an insgesamt 50 Standorten Flächen ausgemacht, die sich zur Errichtung von PV-Anlagen eignen. Der Fokus in der Umsetzung des PV-Masterplans liegt klar auf Dachflächen und versiegelten Flächen: Neben vielen kleinen und mittleren Flächen auf Dächern werden zur Stromerzeugung auch große Photovoltaik-Aufdach-Anlagen an Objekten der Stadt Graz und der Holding Graz realisiert. Der überwiegende Großteil im Masterplan, nämlich 94 Prozent, betrifft PV-Anlagen auf Dächern.
Um das Ziel des PV-Masterplans zu erreichen, im ersten Umsetzungspaket rund ein Drittel des Eigenstrombedarfs im Haus Graz abzudecken, sind auch Freiflächen notwendig: Hierfür wurden Flächen der Wasserwirtschaft sowie am Flughafen Graz geprüft und berücksichtigt. Insbesondere bei den Freiflächen wird auf eine möglichst naturverträgliche Ausgestaltung zum Erhalt bzw. zur Stärkung der Biodiversität geachtet. Für die Freiflächen-PV-Anlagen sind derzeit Naturschutzgutachten in Arbeit, gefolgt von einer strategischen Umweltprüfung und dem anschließenden Genehmigungsverfahren. Außerdem werden Anliegen der Bevölkerung bei der konkreten Ausgestaltung der PV-Anlagen bestmöglich berücksichtigt.
Insgesamt weist der PV-Masterplan im ersten Umsetzungspaket 47 Dachflächen, darunter das Parkhausdeck am Flughafen Graz, die Dachflächen der Messe, des Schlossberg-Restaurants oder vom Auster Sport- und Wellnessbad, 2 Freiflächen und eine Großanlage am Flughafen Graz aus.
Die PV-Anlage am Standort Flughafen Graz ist mit einem leistungsmäßigen Anteil von mehr als 50 Prozent die größte Einzelmaßnahme des Masterplans der Stadt Graz. Auf einer Grundstücksfläche von rund 17,5 ha soll im Rahmen einer ersten Ausbaustufe eine Anlagenleistung von rd. 16 MWp errichtet werden. Die Anlage wird rund 11 Prozent der Wiesenflächen des Flughafens benötigen. Bei der Planung ist auf die besonderen sicherheitsrelevanten, technischen und naturschutzrechtlichen Anforderungen des Flughafens Bedacht zu nehmen. Grundsätzlich erforderliche Gutachten liegen bereits vor bzw. sind in Ausarbeitung. Dies beinhaltet beispielsweise die Thematik der Blendungswirkung einer PV-Anlage auf den Flugverkehr und Anrainer:innen, die radartechnische Beurteilung von Störwirkungen auf das Flugradar, sowie die naturschutzrechtlichen Aspekte. Zur Erhöhung des Autarkiegrades soll zudem ein Batteriespeichersystem eingebunden werden. Im Rahmen einer optionalen 2. Ausbaustufe ist eine Anlagenerweiterung um rund 9 MW berücksichtigt.
Mit Stand März 2025 kann mit diesem ersten Umsetzungspaket rund ein Drittel des prognostizierten Gesamtstrombedarfs des Haus Graz von rund 79 GWh/a abgedeckt werden (26,5 MW). Zudem ergeben sich mit dem ersten Ausbaupaket Einsparungen von ca. 5.700 Tonnen CO2 -Emissionen. Dies entspricht einer Reduktion der CO2-Emissionen des Hauses Graz von 12 Prozent.
Neben der Bearbeitung des Umsetzungspakets 2024 – 2026 werden mit dem Ziel, weitere Ausbaupakete für die Jahre nach 2026 im Rahmen des PV-Masterplans Haus Graz fixieren zu können, weiterhin Flächen und Standorte evaluiert. Das festgelegte Ziel bis 2030 ist eine geplante, erzeugte Strommenge durch PV-Anlagen von rund 30 GWh/a. Damit könnte letztendlich mehr als ein Drittel des Gesamtstrombedarfs des Haus Graz abgedeckt werden.
Unterhalb sehen Sie Fotos der bereits bestehenden PV-Anlagen am Flughafen Graz (Bild links) und bei der Volksschule Mariagrün!
Das erste Umsetzungspaket 2024-2026 des PV-Masterplans für das Haus Graz befindet sich bereits in Arbeit. Es beinhaltet rund 47 Dachflächen, 2 Freiflächenanlagen und die Großanlage am Flughafen.
Die Fertigstellung der PV-Anlagen ist wie folgt vorgesehen (Leistungen gerundet):
Anlagen 2024:
Anlagen 2025:
Anlagen 2026:
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