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Vor­hang auf für Grün­raum-Mitarbeiter:innen

Ein Gärtner in Graz mit Blumen, "Vorhang auf für Karlheinz Klambauer".
© Holding Graz/Schrotter

Blühende Beete, gepflegte Parks und grüne Oasen mitten in der Stadt – was für viele einfach dazugehört, ist für andere tägliche Arbeit mit Hand und Herz. Einer, der das jahrzehntelang gemacht hat, ist Karlheinz Klambauer. 36 Jahre lang war er im Team des Grünraums der Holding Graz im Einsatz und hat mit viel Erfahrung, Engagement und einem guten Gespür für das Schöne mitgeholfen, Graz zum Blühen zu bringen.

Bevor Karlheinz nun in die wohlverdiente Pension geht (sein privates Hochbeet freut sich schon!), haben wir mit ihm über seine liebsten Plätze, besondere Erinnerungen und die Veränderungen in seiner langen Laufbahn gesprochen.

36 Jahre im Grünraum – das ist eine beeindruckende Zeit! Erinnerst du dich noch an deinen allerersten Arbeitstag? Wie war das damals für dich?

Mein erster Arbeitstag war richtig schön. Wir haben im Stadtpark Bankbretter ausgetauscht, damit die Besucher wieder bequem sitzen können. Danach bekam ich eine Führung durch den gesamten Park. Und schon nach diesem Rundgang war für mich klar: Hier möchte ich arbeiten.

Du hast jahrzehntelang bei der Bepflanzung in Graz mitgearbeitet und dafür gesorgt, dass Parks und Grünflächen gepflegt und schön bleiben. Was hat dir an dieser Arbeit besonders Freude gemacht?

Besonders Freude hat es mir immer gemacht, wenn wir bei den Saisonbeeten jedes Jahr ein neues Muster entwerfen durften – so konnten wir Graz immer wieder in einer neuen Farbenpracht erblühen lassen. Am meisten gefällt mir, dass man bei unserer Arbeit sofort sieht, was sich verändert hat – der Unterschied zu vorher ist oft richtig deutlich.

Gibt es eine bestimmte Parkanlage oder ein Blumenbeet in Graz, bei dem du besonders gerne gearbeitet hast?

Meine Lieblingsfläche ist eindeutig das Eiserne Tor.

Welche Jahreszeit mochtest du bei der Arbeit im Grünraum am liebsten – und warum?

Am liebsten mochte ich schon immer den Sommer – man konnte im Warmen arbeiten und dabei sogar ein bisschen Sonne tanken. Mit der Hitze hatte ich nie Probleme, literweise kaltes Wasser haben mich immer bestens abgekühlt.

Wie hat sich die Arbeit draußen im Grünen im Laufe der Jahre verändert? Gibt es Dinge, die früher anders waren – sei es bei den Pflanzen, den Werkzeugen oder der Zusammenarbeit im Team?

Der Zusammenhalt im Team war von Anfang an großartig. Über die Jahre durfte ich viele nette Kolleg:innen kennenlernen – das war immer etwas Besonderes. Auch technisch hat sich in all den Jahren viel getan. Früher, beim Stadtgartenamt, hatten wir kaum Maschinen – und die wenigen, die es gab, waren schon damals veraltet. Körperliche und händische Arbeit war an der Tagesordnung. Motorsensen gab es nicht, also haben wir das Gras zwischen den Bänken noch händisch ausgerissen. Die Rasenkanten wurden mit der Sense gemäht. Einen motorisierten Spindelmäher hatten wir immerhin – damit fuhr der Maschinist die Wiesen ab, um ein schönes Mähbild zu schaffen. Auch die Heckenpflege war damals noch aufwendig: Dafür brauchten wir ein Stromaggregat und eine elektrische Heckenschere – was heute mit moderner Akkutechnik viel einfacher geht, war früher richtige Schlepperei.

 Gibt es einen Moment oder ein Erlebnis während deiner Arbeit, das dir bis heute im Kopf geblieben ist? Vielleicht eine besondere Herausforderung oder eine lustige Geschichte?

Etwa 1996 bat mich der damalige Stadtgartendirektor, eine besondere Bepflanzung umzusetzen. Am Eisernen Tor wurde ein Erdwall aufgeschüttet, auf dem eine große Gießkanne platziert wurde. Rund um die Gießkanne pflanzten wir blaue Ageratum – so entstand der Eindruck, als würde gerade Wasser aus der Kanne fließen. Das war wirklich ein besonderes Erlebnis.

Wenn du heute durch Graz gehst und die Blumen und Parks siehst, an denen du mitgearbeitet hast – was denkst du dir dabei?

Ich erfreue mich jedes Jahr daran, dass Graz so schön blüht und ich einen großen Beitrag dazu geleistet habe. Darauf kann man stolz sein. Leider können einige Menschen die Bepflanzungen nicht schätzen. Das stimmt mich recht traurig. Wenn ich den ganzen Vandalismus beobachte, oder den Diebstahl der Pflanzen bin ich nur verärgert.

Worauf hast du bei deiner Arbeit immer besonders geachtet, damit die Grünflächen so gepflegt aussehen, wie sich die Grazer:innen das wünschen?

Mir war immer wichtig, dass die Anlagen durch meine Arbeit sauber und benutzerfreundlich sind – damit sich die Grazerinnen und Grazer jedes Mal freuen können, wenn sie eine Parkanlage betreten.

Was wünschst du deinem Team für die Zukunft? Gibt es etwas, das du den jüngeren Kolleg:innen gerne mitgeben würdest?

Mich würde es sehr erfreuen, wenn weiterhin die Kolleg:innen des Grünraums ihr Bestes geben, um die Grazer Grünanlagen sauber und gepflegt zu halten.

 Und jetzt, wo die Pension vor der Tür steht: Worauf freust du dich am meisten? Bleibt die Arbeit mit Pflanzen ein Teil deines Lebens?

Gärtnerische Arbeit ist und bleibt meine Leidenschaft – ich möchte meinen Garten so lange wie möglich selbst pflegen. Zuhause warten viele Hecken, ein schönes Hochbeet, Sträucher und Stauden auf meinen grünen Daumen.

 

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