Mit dem Klimaschutzplan hat die Stadt Graz im März eine ambitionierte Strategie zur Erreichung der Klimaschutzziele vorgelegt. Dabei nimmt das Haus Graz selbst eine Vorreiterrolle ein und strebt mit einer jährlichen Reduktion der Treibhausgase um 20 Prozent CO2-Neutralität im eigenen Einflussbereich bis 2030 an. Zur Erreichung der festgelegten Ziele ist die Reduktion der CO2-Emissionen im öffentlichen Verkehr und die schrittweise Umstellung der Flotte auf emissionsfreie Fahrzeuge notwendig: Immerhin sind derzeit ca. 20 Prozent aller CO2-Emissionen im Haus Graz auf die Busse im öffentlichen Verkehr zurückzuführen (ca. 8.500 Tonnen CO2eq).
„Mit dem aktuellen Beschluss und der Anschub-Finanzierung für die Beschaffung von vier Elektrobussen setzen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität in der Stadt“, so Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner: „Die Förderung der emissionsfreien Busse in Graz ist eine großartige Initiative des Bundesministeriums, für die ich als Verkehrs- und Umweltstadträtin sehr dankbar bin. Diese Förderung unterstützt uns maßgeblich in unseren ehrgeizigen Vorhaben. Zusätzlich profitieren Fahrgäste und Anrainer:innen von der Lärmreduktion durch die Elektromotoren.“
Vier neue E-Busse für Graz
Graz Linien werden nun mit der von der Stadt Graz genehmigten Finanzierung um EBIN-Förderung („Emissionsfreie Busse und Infrastruktur“) für den Kauf von vier E-Bussen beim Klimaschutzministerium ansuchen. „Eingereicht werden nun je zwei batterieelektrische Solo- und Gelenksbusse inkl. entsprechender Ladeinfrastruktur“, bestätigt Holding Graz-Vorstand Mark Perz. „Für die notwendige Arrondierung des bestehenden Busdepots in der Kärntner Straße liegt bereits ein entsprechendes Konzept vor, um dort emissionsfreie Busse künftig betreiben zu können. Der geplante zweite Busbetriebshof in der Hedwig-Katschinka-Straße ist von Beginn an für den Betrieb von emissionsfreien Fahrzeugen ausgelegt.“
„Die Kosten für die vier batterieelektrischen Busse sowie die dafür notwendige Lade- und Leitungsinfrastruktur belaufen sich auf rund 3,8 Millionen Euro. Für das aktuelle Projekt besteht die Möglichkeit, bis zu 1,8 Millionen Euro an Fördermittel aus dem vom Bund bereitgestellten EBIN-Programm zu lukrieren“, erklärt Holding Graz-CEO Wolfgang Malik. Im Rahmen des EBIN-Programmes werden 80 Prozent der Busmehrkosten im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen sowie 40 Prozent der Infrastruktur mit Mitteln aus dem bereitgestellten Fördertopf gestützt. Der Zeitplan sieht vor, dass durch das EBIN-Programm geförderte Projekte bis zum 1. Halbjahr 2026 umgesetzt werden.
Masterplan ÖV: Buslinien 52 & 67
Graz wächst und damit steigen auch die künftigen Anforderungen an den öffentlichen Verkehr in der steirischen Landeshauptstadt: Für die beiden Wohnbauprojekte „Jakomini verde“ (rund 600 Wohneinheiten) und „Lendpark“ bzw. „Am Mühlriegel“ (zusammen mehr als 400 Wohneinheiten) ist eine verdichtete Anbindung an den öffentlichen Verkehr erforderlich.
Das im Rahmen der Projektgruppe „Masterplan ÖV“ von der zuständigen Abteilung für Verkehrsplanung und den Graz Linien ausgearbeitete Konzept sieht eine geänderte Streckenführung der Linie 67 (Zanklstraße/Gösting – Roseggerhaus – Zentralfriedhof) im südlichen Teil der Linie mit der geplanten Endstation im Umfeld der Kasernstraße in der Theyergasse vor und soll somit die Buslinie 34 bei der Erschließung von „Jakomini verde“ unterstützen. Parallel dazu soll das Intervall der Buslinie 52 (Zentralfriedhof – Hauptbahnhof – Shopping Nord – Andritz/Ziegelstraße) von derzeit 15 künftig auf alle 10 Minuten im Tagesverkehr für die Fahrgäste verdichtet werden. Voraussetzung für diese Linienänderungen sind zwei zusätzliche Gelenkbusse, die nun im Zuge der EBIN-Förderung angeschafft werden sollen.